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 Betreff des Beitrags: Aufbruch nach Cordobara
 Beitrag Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:31 
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Registriert: Mi 4. Jul 2012, 16:10
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Anspannung macht sich in meinem ganzen Körper breit. Das Schiff mit den schwarzen Segeln schien für mein ungeübtes Auge immer näher zu kommen. Wie weit mag es noch sein, bis wir in Cordobara ankommen? Wieso haben meine Begleiter nicht auf mich gehört und den Weg über Land gewagt? Auch wenn es länger dauern würde, sicherer scheint es allemal zu sein. Auch Kyren macht sich allmählich bemerkbar und scheint meine Angst zu spüren. Unsicher schleicht er immer wieder um meine Beine umher. Die Matrosen brüllen allesamt Befehle und dann ist da noch dieser Kleriker, der unermüdlich in der Mitte des Schiffes steht und irgendwelche Phrasen von der Gottheit des Einen umherwirft. Er nervt mich.

Die Stunden scheinen dahin zu ziehen, und noch kein Hafen in Sicht. Wieder scheinen die Laternen des Piratenschiffes ein Stück weit näher gekommen zu sein, aber anscheinend bleiben wir auf Distanz. Meine Begleiter haben sich mitlerweile etwas entspannt, auch der Kleriker ist inzwischen ruhig geworden. Wir haben wohl sehr viel Glück mit den Matrosen oder vielleicht auch mit dem Schiff gehabt. Endlich die erlösenden Worte eines Matrosen: "Rocatera in Sicht". In der Ferne können meine Augen eine beleuchtete Mauer im Wasser erkennen, sowie unzählige große Schiffe. Die Piraten scheinen zu akzeptieren, dass eine weitere Verfolgung sinnlos wäre und drehen ab. Erleichterung macht sich in mir breit und verdrängt allmählich die Angst. Auch die anderen Passagiere scheinen sich zu entspannen und auf den festen Boden zu freuen.

Nachdem wir im Hafen von Rocatera angelegt haben und von Bord gegangen sind, kommt ein großer Mann auf unsere kleine Gruppe zu. Er spricht unsere Auftraggeberin mit meiner Meinung nach für ihr unpassenden Manieren an. Ich hätte nicht erwartet, dass ein Matrose solche Umgangsformen beherrscht. Er fragt Lady de Formosa, ob er sich uns bei der Aufgabe anschließen könne..schließlich sein er ein Krieger und vermutet, dass es unserer Runde an Kampfkraft fehlen würde. Die Lady stimmt ihm zu und wir haben einen weiteren Gefährten..Eirik.

Dieses Gasthaus ist so....anders. Überall duftet es nach frischen Blumen, nicht so wie in dem Gasthaus in Arbalez, wo die ganze Zeit über Tabakgeruch und Matrosenschweiß die Luft erfüllten. Auch die Arbeiter hier scheinen eher Bedienstete zu sein, die uns anscheinend jeden Wunsch erfüllen würden, falls wir es bezahlen können. Ich komme aus dem Staunen nicht so recht heraus. Es ist wirklich lange her, dass ich solch einen "Luxus" gesehen und erlebt habe. Lady de Formosa hat uns Zimmer bestellt, als auch schon ein Angestellter auf uns zukommt und sagt, dass die Bäder bald fertig wären. In Elodie's Gesicht scheint sich Freude breit zu machen. Auch ich entschließe mich, ein warmes Bad zu nehmen, schließlich ist es schon ein paar Tage her, dass ich in einem See gebadet habe. Also gehen wir zum Badesaal. Ich lege meine für meinen Geschmack nach Natur riechenden Gewänder ab und will schon in den Zuber steigen als ich sehe, wie Elodie an einem Tisch mit Flakons steht und sich eine Auswahl zusammenstellt. Neugierig schaue ich ihr über die Schulter und versuche die Etiketten zu deuten. Veilchen, Rosen, Lavendel und und und. Elodie scheint meine Verwunderung zu bemerken und ich frage sie, wofür man das alles braucht. Nach einem kleinen Plausch hat sie mir 3 Flaschen und ein großes Stück Seife in die Hand gedrückt und ich genieße die wohligen Düfte der Blumen auf meiner Haut.

Zum Abendessen versammeln wir uns unten im Schankraum. Elodie macht mir den Vorschlag, etwas "Stadttauglicheres" einzukaufen. Da ich nicht abschätzen kann, wie lange ich mich in Cordobara aufhalten werde entschließe ich mich ihren Vorschlag anzunehmen. Wir gehen zu einem vom Wirt empfohlenen Schneider und ich finde mich in für mich etwas zu bunten Gewändern wieder. Elodie sagt, das trägt man so. Sie scheint sich in Städten gut auszukennen und ist meistens nett zu mir. Ich mag sie irgendwie. Zumindest macht sie auf mich den vertrauenswürdigsten Eindruck meiner Gefährten.

Am nächsten Morgen brechen wir mit dem Karren in Richtung Cordobara auf. Eirik scheint über Nacht ein Pferd gewonnen zu haben, kann sich aber nicht mehr so richtig daran erinnern, wie das eigentlich genau passiert ist. Auch Ugdalf, unser stämmiger "Freund" weiß auch nur noch von viel Bier, Glücksspiel und einer Rauferei. Na das kann ja noch was werden. Als wir die Stadt hinter und gelassen haben freue ich mich, als ich rechts vom Weg einen kleinen Wald sehe. Kyren und ich setzen uns etwas von der Reisetruppe ab und freuen uns über den so vertrauten Waldgeruch. Ich verstehe bis heute nicht, was die Menschen am Leben in der Stadt bevorzugen. Hier gibt es doch alles, was man zum Leben benötigt. Andererseits ist es vielleicht auch gut so, dass sie in der Stadt leben. Man muss sich nur vorstellen, wenn die nun alle in den Wald kämen...

Am Abend müssen wir unser Lager in der freien Wildnis aufschlagen, da wir das nächste Dorf nicht mehr vor Einbruch der Nacht erreichen würden. Eine alte Feuerstelle auf einer Lichtung ist schnell gefunden und wir teilen unsere Wachen ein. Eirik übernimmt die erste Wache, der Kleriker, der sich uns in Rocatera weiter angeschlossen hat meldet sich für die zweite Wache. Ugdalf und Kenshin werden die dritte Wache übernehmen, Elodie und ich die letzte Wache im Morgengrauen. Langsam sinke ich in den Schlaf, nur um irgendwann unsanft geweckt zu werden, mit einer Klinge an meiner Kehle. Panik steigt in mir auf, als ich die Lage erkennen kann. Wir wurden überfallen! Diese Rothaarige Frau scheint es immer noch auf das Gold der de Formosa abgesehen zu haben. Meine Gefährten werden allesamt bedroht, es scheint aussichtslos zu sein. In meinen Mund wird ein Tuch gesteckt, so dass ich nicht zaubern kann. Der Kitai scheint nicht mit der Situation leben zu können und versucht sich zu wehren, seine Versuche werden jedoch im Keim erstickt und nach einem Schlag des Gegners fließt etwas Blut aus einer Wunde. Die Anführerin scheint kein Interesse daran zu haben, uns umzubringen, sondern füllt das Gold aus der Kiste in Jutesäcke, nimmt meinen Gefährten die Waffen ab und verschwindet in Richtung Osten. Glück gehabt...irgendwie.

Elodie konnte sich befreien und löst nun bei uns die Fesseln. Wir überlegen kurz, was wir tun sollen und entschließen uns, ins nächste Dorf zu gehen, um dort Waffen und Pferde zu erstehen. Ein paar Stunden später im Morgengrauen haben wir das kleine Bauerndorf erreicht. Nach dieser anstrengenden Nacht bin ich kaum noch aufnahmefähig und lasse meine Gefährten reden. Der Vorsteher des Dorfes willigt wohl ein uns schlichte Waffen zur Verfügung zu stellen, damit wir die Strauchdiebe stellen können, denn auch er hat Interesse daran, sie wiederzusehen. Nach Norden sollen sie geritten sein. Wir entschließen uns ihnen so schnell wie möglich zu folgen...


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 Betreff des Beitrags:
  Verfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:31 
 


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufbruch nach Cordobara
 Beitrag Verfasst: Mi 5. Sep 2012, 15:11 
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Wohnort: Michendorf
Nachdem sich meine Gefährten mit jeder Menge primitiven Waffen ausgerüstet haben, müssen wir feststellen, dass niemand von uns des Spuren lesens mächtig ist. Der ansässige, nicht sehr redselige Jäger konnte durch ein wenig Gold davon jedoch überzeugt werden, uns zu begleiten und die Fährte der Halunken aufzunehmen. Also führt uns unser Weg nach Norden...

Ich fühle mich direkt wohler, als wir über die hügelige Landschaft der doch recht eindeutigen Spur der Diebe folgen. Es ist so ein befreiendes Gefühl, nicht von Mauern umringt zu sein. Der Jäger erklärt uns, dass sich gut einen Tagesmarsch vorraus ein altes, verlassenes Fort befindet. Ein guter Platz um ein Nachtlager zu errichten. Vielleicht denken die Diebe genauso. Hoffentlich.

Auch während unserer Wanderung ist der Jäger nicht viel redseliger. Auf die Frage von Eirik, ob wir mit Gefahren aus dem Wald rechnen müssten antwortet er: "Neben ein paar Bären könnten uns höchsten ein paar Waldschrate unangenehm werden." Entweder hat er keine Ahnung, wovon er redet oder er will uns Angst machen. Jedenfalls leben in DIESEN Wäldern keine Waldschrate. Normalerweise.

Am frühen Abend können ein paar von uns ganz leicht den Geruch eines lodernden Feuers wahrnehmen. In weiter Ferne kann man einen kleinen Hügel mit einer Befestigung darauf erkennen. Schnell vermuten wir, dass die Diebe sich dort tatsächlich niedergelassen haben. Wir haben wirklich Glück. Durch das Unterholz führt uns der Jäger näher an das Fort heran. Jetzt können alle von uns das Lagerfeuer erkennen und hören, wie die, die dort oben verweilen ausgiebig feiern. Hoffentlich sind es wirklich die Diebe. Kenshi entschließt sich, etwas heranzuschleichen und kommt nach einigen Minuten zurück zu uns und bestätigt unseren Verdacht. "Die zechen dort, als wenn es keinen Morgen mehr gibt." Perfekt, denke ich mir. Zeit, den Spieß umzudrehen.

Als am Abend der Dudelsack verstummt entschließen wir uns, den kleinen Trampelpfad zum Fort hinaufzuschleichen. Elodie und ich treten hin und wieder auf ein paar Äste, jedoch scheint uns das Glück hold zu sein, es wirt kein Alarm ausgelöst. Warum, wird uns recht schnell klar..bis auf den Zwerg, der lauthals wirre Kriegsgeschichten zum Besten gibt scheinen die Diebe schon ziemlich angetrunken zu sein. Ich habe eine Idee...ich schließe meine Augen, konzentriere mich auf die Energie, die uns alle umgibt und formuliere leise einen Zauber, den mir meine Großmutter beigebracht hat. Als ich die Augen öffne und auf den Hünen am Feuer deute, sprudelt es aus ihm heraus..er beleidigt den Zwerg auf's Heftigste. Der Zwerg wird ruhig...und schlägt dem armen Kerl mit seinem Panzerhandschuh geradewegs ins Gesicht. Das Splittern und Brechen von Knochen ist zu hören. Er windet sich am Boden. "Ha!" denke ich mir. Der erste ist ausgeschaltet. Wieder schließe ich meine Augen und wirke den gleichen Zauber auf den Zwerg. Bevor es zu einer weiteren Rangelei kommt, mischt sich jedoch Feodora ein und befiehlt ihrem Gefolge einzuhalten. "Nun gut, mal schauen wie deine Freunde reagieren, wenn du sie beleidigst..." Ich habe das Gefühl, dass der Zauber so gut wie noch nie formuliert wurde und selbst einen Drachen beeindrucken würde...jedoch scheint Feodora einen magischen Gegenstand zu tragen, der den Zauber absorbiert. "Verdammt!" denke ich mir..

Feodora befiehlt ihren Gefährten, das Lager abzusuchen..ein offener Kampf steht uns bevor. Ich ziehe mich hinter die Holzpalisaden zurück. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich unsere Kämpfer beweisen. Ugdalf und Eirik positionieren sich direkt an der Front, damit die Angreifen nicht durchbrechen, Kenshi, der Kleriker und ich warten weiter hinten. Elodie verbirgt sich im Schatten des Hauses, um vermutlich hinterhältig angreifen zu können. Ich sammel wieder die Energien, um einen gewaltigen Donnerhall zu entfesseln. Anscheinend stehe ich in einer Art Zone von negativer Energie, jedenfalls scheitert mein Zauber und wendet sich gegen uns. Zum Glück trifft es nur Kenshi, der verwirrt umherblickt und seine Ohren schützt. Es entbrennt ein wirklich heftiger Kampf, bei denen sich niemand etwas schenkt. Ugdalf scheint wirklich stark verwundet zu sein, genau wie Feodora, der Zwerg und der andere Hüne. Meine Windstöße, die ich abwechselnd auf Feodora und den Zwerg wirke haben genau den gewünschten Effekt, sie halten die beiden so gut wie möglich aus dem Nahkampf. Dann, als Ugdalf zu einem gewaltigen Schlag ansetzt und dem kleineren Menschen den Schädel zertrümmert überschlagen sich die Ereignisse. Mir wird übel von dem Anblick...das ist kein Kopf eines Menschen mehr, eher eine Masse rohen Fleisches. Auch die anderen haben tiefe Schnittwunden. Zu meiner Freude und Verwunderung lässt Feodora ihre Waffen fallen und ruft "Wir ergeben uns"...


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